Darf ich vorstellen – Hugo!

Meine Marionette aus gefilzten Styroporkugeln

Ich erinnere mich noch an eine Marionette aus meiner Kindheit. Es war ein toller Spaß, mit der Marionette zu spielen und ihr Leben einzuhauchen. Allerdings war diese sehr schwer, da sie aus Holz gefertigt war.
Die neue Marionette sollte daher leicht in der Handhabung sein und mit geringen Gewicht. Deshalb sollte sie aus buntgestaltete Styroporkugeln entstehen. Hier gibt es ja unterschiedliche Möglichkeiten. Nach einigen Überlegungen entschied ich mich fürs Filzen. Und: Es sollte ein Vogel werden!

Schau dir an, wie Hugo zum Leben erwacht.

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Für eine Marionette benötigst du:

  • Filzwolle in verschiedenen Farben
  • Styroporkugeln*: 1 in 7 cm, 2 in 5 cm und 15 in 2,5 cm Durchmesser
  • 1 Filznadel mit Griff
  • Federn in den Farben deiner Wahl 2-3 große Schaschlik-Spieße, 40cm lang
  • Laubsäge
 

 

  • Buntlack in gelb oder orange
  • Faden oder Zwirn
  • Teppichmesser
  • Heißkleber
  • 1 Paar Wackelaugen
  • 1 Stückchen Sperrholz 7cm x 14cm
  • Schere
  • 1 lange Nadel

Filzen.

Ich habe mich für gelb, orange, rot und dunkelrot entschieden, da ich auch Federn in den gleichen Farbtönen hatte und ich diese Farben mag. Als erstes halbierte ich mit dem Teppichmesser eine der 5 cm Kugeln für die Füße. Dann begann ich, die Kugel zu umfilzen, in dem ich zunächst ein Stück von der Filzwolle mir um die Kugel wickelte, so dass ich nichts mehr vom Styropor sehen konnte. Nicht zu locker, denn dann geht es im nächsten Schritt etwas besser. Nun kam die Filznadel zum Einsatz. Ich stach also immer wieder mit der Nadel durch die Wolle in die Styroporkugel. Durch das vermehrte Einstechen verfilzte die Wolle auf der Kugel. Filznadeln haben kleine, nach vorne gerichtete Wiederhaken, mit denen sie die Wollfasern mitnehmen und so verfilzen. Beim Filzen sollte man die Kugel in verschiedene Richtungen drehen, um immer eine andere Einstichrichtung zu bekommen. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich die erste Halbkugel fertig hatte. Bei der nächsten ging es schon schneller und besser. Der Kopf, der Bauch und die Füße sind bei meinem Vogel dunkelrot geworden. Hals und Beine in rot, orange und gelb, so dass sie zur Mitte der Gliedmaßen immer heller wurden. Alle Kugeln in den gewünschten Farben und in gleicher Art und Weise wie die Füße mit der Nadel verfilzen. Wenn sich beim Filzen ein Loch zeigt und das Styropor durchschimmert, ist das nicht so schlimm. Einfach noch etwas Filzwolle darüberlegen und noch mal mit der Nadel verfilzen.

Füße und Schnabel.

Die Fußplatten habe ich mir etwas größer als die Fußhalbkugeln aus der Sperrholzplatte gesägt, so ungefähr mit 6 cm Durchmesser, damit sie ein bisschen rausschaut. Und der Schnabel ist die Spitze eines der großen Schaschlikspießes, den ich mir 5 cm lang gelassen habe. Füße und Schnabel habe ich mit der Laubsäge in Form bzw. auf Länge gebracht. An die stumpfe Seite des Schnabels habe ich mir mit dem Teppichmesser eine zweite Spitze gemacht, damit sie später gut im Kopf platziert werden kann.

Den Schnabel und die zwei Fußplatten habe dann noch ein bisschen gelb mit dem Buntlack angepinselt.

Zusammenbau – Beine und Körper.

Während die Teile am Trocknen waren, habe ich angefangen die Beine an den Körper zu setzen. Mit dem in die Nadel eingezogenen Zwirn habe ich von unten in die erste gefilzte Halbkugel gestochen und an das Ende des Zwirns einen dicken Knoten gemacht. Man kann den Anfang auch erst auf der Unterseite ein bisschen am Filz annähen, bevor man von unten einsticht. Anschließend habe ich über der Halbkugel einen Knoten gemacht, für ein bisschen mehr Abstand zwischen den Kugeln und damit für etwas mehr Bewegung. Dann kam die erste der 2,5cm Kugeln, die ich einmal quer aufspießte, an die Reihe. Auch nach der ersten Kugel habe ich wieder einen Knoten gemacht und nach der zweiten, dritten, vierten und fünften. Dann ging es mit der Nadel und dem Zwirn durch den Körper. Dazu stach ich ein wenig unterhalb von der Mitte der 7 cm Kugel seitlich mit der Nadel und den daran hängendem Bein ein und auf der anderen Seite wieder aus. Dann kam wieder ein Knoten dann eine 2,5cm Kugel und wieder ein Knoten bis alle fünf Kugeln des anderen Beins aufgefädelt waren. Und im Anschluss noch die zweite Halbkugel für den Fuß, aber diesmal von oben eingestochen und auf der Unterseite noch einen Knoten. Ich habe mir die Enden des Zwirns auf der Unterseite beim Ankleben der angemalten Fußplatten zusätzlich mit dem Heißkleber festgeklebt.

Zusammenbau – Hals und Körper.

Für den Hals habe ich wieder einen Zwirn in die Nadel eingezogen. Und habe auf der Oberseite des Körpers nach vorne, wo der Hals anfangen soll, die Nadel durchgestochen. Als Befestigung habe ich ans Ende des Zwirns auch wieder einen Knoten gemacht. Danach kamen wieder fünf der 2,5 cm Kugeln alle getrennt durch einen Knoten. Für den Kopf stach ich von unten nach oben durch die Kugel und sicherte das Ende wieder mit einem Knoten. Am Kopf machte ich mir ein Loch mit der angespitzten Rückseite des Schnabels an die Stelle, wo er hinsollte und klebte ihn dann mit etwas Heißkleber im Loch fest. Darüber klebte ich die beiden Wackelaugen ebenfalls mit Heißkleber an. Zuletzt musste ich noch die Knoten am Kopf und am Körper mit etwas Filzwolle überfilzen.

Marionettenkreuz.

Das Kreuz für die Fäden machte ich aus zwei Spießen. Den einen schnitt ich auf 20 cm und den anderen nahm ich so wie er war mit seinen 40 cm Länge. Das kürzere Stück der beiden band ich mit einem Stück Zwirn kreuzweise auf das längere, auf ein Maß von 12 cm von der Spitze an.

Zusammenbau – Kreuz und Marionette.

Dann nähte ich mir an den Kopf und an den Körper 1,2 m lange Zwirnstücke mit der Nadel an und an beiden Füßen nähte ich den Zwirn jeweils vorn oben an. Als erstes band ich den Zwirn des Körpers an das Spitze Ende des Kreuzes. Dabei positionierte ich den Knoten ca. 3 cm von der Spitze aus zum stumpfen Ende hin. Die Länge des Zwirns (die Spielhöhe) machst du von der Größe des späteren Marionettenspielers abhängig. Den Kopfzwirn band ich an das stumpfe Ende des langen Spießes. Und zwar so, dass der Kopf den Boden berühren kann, wenn das Spielkreuz mit dem langen Ende nach unten gesengt wird und in waagerechter Position des Kreuzes der Kopf leicht über den Körper ragt. Dann braucht man nur noch das Kreuz anheben, so dass der Vogel schwebt und die Beine hängen lässt. Dann kann man auch schon die Beine ein bisschen anheben und ebenfalls an das Kreuz knoten. Diese kommen an das kurze Stück.

Fertigstellung.

Nun konnte ich auch schon die ersten Schritte mit dem Vogel machen. Weil er noch ein bisschen kläglich aussah, bekam er die noch Federn. Dazu hängte ich mir das Kreuz an dem der Vogel hing hoch. Für die Federn habe ich mir in die gefilzten Kugeln mit der Nadel ein paar Löcher gemacht und die Federn hineingesteckt – welche für den Schwanz, für die Flügel und den Kopf. Als alles zu meiner Zufriedenheit war, schnitt ich noch die Spitze des langen Schaschlikspießes am Spielkreuz ab, damit sich daran keiner piekst. Jetzt ist Hugo bereit, die heimische Bühne zu betreten!

Filzen ist sehr vielseitig.

Etwas gefilztes als Geldgeschenk findest du bei der Sternschale und

als gefilzte Deko zum Beispiel für Ostern eignen sich diese Frühlingsblumen.

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